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Zotero
Programmumfeld
Zotero wurde entwickelt als Erweiterung für den Internetbrowser Firefox, liegt aber mittlerweile in einer Standalone-Version für die Betriebssysteme MS Windows, MAC OS und Linux vor. Weiterhin ist Zotero aber eine Mozilla-Anwendung, so dass beim ersten Start des Programms im Profilordner des Benutzers (und ohne dessen Zutun) ein Zotero-Profil mit der Datenbank erstellt wird (z.B. Windows ab Version 7: c:\Users\xxx\AppData\Roaming\Zotero\Zotero\Profiles\). Wer selbst Einfluss nehmen will auf das Verzeichnis für Userdaten, startet Zotero (nur beim ersten Aufruf) mit dem Parameter „-p“, also z.B. C:\Programme (X86)\Zotero\zotero.exe -p und legt hier den Profilpfad an.
Zotero unterstützt nur eine Datenbank (!).
Datenimport
Obwohl Zotero eine vollständige Literaturverwaltung ist, beherrscht das Programm nur rudimentär die Suche in externen Quellen (z.B. Bibliothekskataloge, Fachdatenbanken). Immerhin können über Identifier (ISBN, DOI, Pubmed-ID) externe, aber nicht zu verändernde bzw. erweiternde Datenquellen abgefragt werden. Die sog. Lookup-Engines (standardmäßig Google Scholar und Crossref) erleichtern darüber hinaus das Suchen nach Volltexten bereits importierter Datensätze.
Bibliographische Daten werden in Zotero also generell eher bewerkstelligt über
a) statische Dateiimporte (Filter für die gängigen Anwendungen sind an Bord, z.B. RIS, BibTex etc.)
b) den direkten Export aus Webseiten mit bibliographischen Inhalten, für den sog. Translatoren erstellt wurden. Auch kommerzielle Seiten wie etwa Amazon werden dabei ausgewertet, die bibliographischen Inhalte extrahiert und in die geöffnete Datenbank importiert. Damit dies gelingt, sollte dringend nach der Installation der Hauptanwendung auch das Plug-In für den bevorzugten Browser installiert werden. Bei Importen von Webinhalten wird neben den bibliographischen „Rohdaten“ auch ein Snapshot der geernteten Webseite (Stand des Abspeicherns) und ein Link zur Webseite angelegt
Für die integrierte PDF-Indizierung sollten in den Einstellungen\Suche die beiden Helper-Apps „pdftotext“ und „pdfinfo“ nachinstalliert werden.
Gruppierung
Zotero organisiert Daten nach dem Sammlungsmodell und erweitert dies über dynamische Suchen, die sammlungsähnlich im linken Fensterbereich unterbracht werden. Anders als bei Endnote können solche „Suchsammlungen“ aber nicht gruppiert, also in Ordnerstrukturen hierarchisiert werden.
- Sammlungen
- können Untersammlungen enthalten
- Datensätze lassen sich auch auf der Grundlage eines Suchergebnisses in eine Sammlung überführen. Achtung: ein Bug! Die gefundenen Datensätze dürfen nicht „ausgeklappt“ sein, dann funktioniert das Drag and drop nicht.
- Dynamische Suchen / Gespeicherte Suchen
- lassen sich nicht gruppieren
- gehen nicht auf alle Felder, Feldauswahl ist also notwendig (was die Brauchbarkeit stark eingrenzt). Immerhin können bei festen Suchinhalten sinnvolle dynamische Gruppen gebildet werden (z.B. auf normierte Tags, Tagesdaten (z.B. für offene Fernleihen) usw.).
Auf diese Art lassen sich auch Kategorienübersichten bilden ⇒ Tag für Kategorienüberschrift anlegen, Dynamische Suche auf entsprechenden Tag als „Ordner“-Name.
"Normdaten"
Zotero beherrscht keine Normdaten. Abhilfe für schnelle Dateneingabe und Verknüpfung bietet evtl. ein “Normdatensatz”, der alle gewünschten Inhalte in Form von “Tags” versammelt. Mit geeigneten Präfixen ist diese Informationsstruktur auch zu gruppieren bzw. zu sortieren:
Übung: Bitte legen Sie einenm Dummydatensatz an („Neuer Eintrag“):
- Eintragsart: Buch
- Titel: Wissensorganisation
- Name: Wissen
- Vorname: Organisation
- dazugehörige Tags:
_kat - 1. Einleitung _kat - 1.1 Gesamtdarstellungen _kat - 1.2 Grundlagen und Theorie _kat- 1.2.1 Epocheneinteilung (Entwicklung, Vorläufer, Nachfolge) _kat - 1.2.1.1 Realismus _kat- 1.2.1.2 Impressionismus _kat - 1.2.2 Holz - Schlaf _kat - 1.3 Ausländische Einflüsse _kat - 2. Autoren und Werke _kat - 2.1 Einzelne Autoren _kat - 2.2 Hauptmann als Beispiel _kat - 3. Motive _kat - 3.1 Armut _kat - 3.2 Krankheit _kat - 3.3 Kriminalität _kat - 3.4 Alkoholismus _status - 1 Recherchiert _status - 2 Bestellt _status - 3 Wird gerade gelesen _status - 4 Gelesen und exzerpiert _status - 5 Zurückgegeben
Ausgabestile
Wie alle Literaturverwaltungswerkzeuge enthält Zotero eine Anzahl von Ausgabestilen, die sogar nach einem Standard, der sog. Citation Style Language erstellt werden. Entsprechende CSL-Dateien (XML-Format) finden sich auf der Zotero-Seite zum Download, können importiert (⇒ Einstellungen ⇒ Zitieren ⇒ Stile) und mittels der CSL-Editors (⇒ Erweitert ⇒ CSL Editor öffnen) angepasst werden.
Online-Zotero / Gruppen / Kollaboration
Ähnlich wie Endnote bietet Zotero eine Online-Variante zur Synchronisierung der Datenbank an. Ähnlich wie bei Endnote ist die Online-Variante allerdings deutlich leistungsschwächer (keine dynamischen Suchordner, keine Ausgabestile usw.).
Eine der Stärken von Zotero liegt aber dennoch in der Web-basierten Zusammenarbeit und dem Veröffentlichen von bibliographischen Metadaten. Eigene Datenbanken können für (Mitglieder) bestimmte(r) Gruppen mit verschiedenen Rechten freigegeben werden (schreibend, lesend). Eigene Gruppen lassen sich problemlos erstellen, bestehende Gruppen nach Sachgebieten finden und rezipieren. Stilbildend ist eine Online-Bibliographie zum Ersten Weltkrieg, die als Zotero-Gruppe organisiert ist, deren Datenbank zum einen für den lesenden Zugriff geöffnet ist, zum anderen auch in einer formatierten Ausgabe in dem Fachportal First World War Studies zur Verfügung steht.