Migration von SaarDOK

Die bedeutendste Neuerung im Bereich der landesbibliothekarischen Tätigkeiten bestand in der Migration des hergebrachten SaarDOK-Archivservers in zeitgemäße und technisch zukunftweisende Systeme. In einer Phase, in der eine Reihe von Landesbibliotheken die Archivierung von (freien) Netzpublikationen und Webauftritten als Teil ihres Auftrags zur Sicherung des kulturellen Erbes zu begreifen beginnt und entsprechende Unternehmungen startet, kann die SULB auf eine fünfzehn Jahre zurückreichende Archivierungspraxis auf diesem Feld zurückblicken.
Bereits seit dem Jahr 2004 sammelt, erschließt und sichert die SULB in Kooperation mit dem Bibliotheksservicezentrum (BSZ) des Südwestdeutschen Bibliotheksverbundes eine Auswahl freier Netzpublikationen der Saarregion unter Einsatz einer vom BSZ entwickelten Software. Während das Sammeln und Erschließen von oft im PDF-Format vorliegenden Periodika oder monographischen Werken kaum technische Probleme aufwarfen, waren die technischen Hürden beim automatisierten Abspeichern ganzer Websites, die auf der Grundlage eines standardisierten Sammelprofils und Zeitrahmens erfolgte, seit Beginn der Archivierungstätigkeit immer stärker angewachsen. Im Jahr 2018 zog dies die Reorganisation des gesamten Verfahrens und die Migration der gesammelten Ressourcen aus der veralteten SWBContent-Software in geeignetere, da für die jeweiligen Anwendungsfälle passendere technische Systeme nach sich:

Zusammenfassend lässt sich festhalten, dass dieses in einer im Hinblick auf die Bibliotheksrestrukturierungsprozesse problematischen Phase begonnene und auch abgeschlossene Unternehmen allen Beteiligten zwar ungemein viel abverlangt, im Ergebnis aber zu einer deutlich verbesserten und zukunftsfähigeren Sicherungsstruktur geführt hat. Die monographischen und periodischen Werke werden mit OPUS 4 nun in einer für diese Materialien geeigneten Software gesammelt, erschlossen und angezeigt. Die Archivierung der Websites, einem oft noch nicht in der diesem Thema gebührenden Bedeutung wahrgenommenen Kulturguterhaltungsauftrag von Gedächtnisorganisationen, geschieht nun nicht nur in einer sehr zeitgemäß-professionellen Form, sie erfolgt vor allem auf der Grundlage eines geeigneten Service-Level-Agreements mit dem BSZ. Besteht die Aufgabe des BSZ nun doch aus dem - früher für die SULB ungemeine Ressourcen bindenden - technischen Anteil der regelmäßigen Spiegelungen von Websites inklusive deren dauerhafter Archivierung, so dass sich die Landesbibliothek jetzt und in Zukunft auf ihre Kernaufgaben beschränken und konzentrieren kann: die Festlegung der Sammlungen, die Rechteklärung, die inhaltliche Sichtprüfung der Spiegelungen und vor allem deren Erschließung, die in einer neuen „Lokalen Sicht“ des PICA-Katalogsystems vorgenommen wird und natürlich - wie von Anbeginn an - in Teilen auch in der Saarländischen Bibliographie mit der dieser Regionalbibliographie eigenen Erschließungstiefe auch auf Sachebene erfolgt.